… Wie Du Dich vor fremden Gefühlen schützt
Als ich Anfang Juli zum zweiten Mal am SummerTreat der Brainboxx teilgenommen habe, durfte ich wieder erleben, wie wohltuend es ist, ganz bei sich anzukommen. Zeit für me, myself and I – ohne Verpflichtungen, ohne Reizüberflutung, ohne die üblichen To-dos. Einfach sein. Atmen. Spüren.
Und doch habe ich auch etwas gespürt, das nicht „meins“ war.
Ich dachte bislang, ich würde gut für mich sorgen. Allerdings fühlte ich mich plötzlich unsicher – ohne ersichtlichen Grund. Ich habe innere Dialoge geführt, um zu verstehen was gerade in mir passiert. Und plötzlich dachte ich: das ist doch so lange her, dass ich so etwas gespürt habe? Warum spüre ich jetzt so etwas?
Kennst du so etwas auch?
Der Schlüssel zum Verständnis liegt in einem faszinierenden Phänomen unseres Gehirns: den Spiegelneuronen.
Was sind Spiegelneuronen – und warum beeinflussen sie unser Wohlbefinden?
Spiegelneuronen sind Nervenzellen in unserem Gehirn, die aktiviert werden, wenn wir beobachten, wie andere handeln, fühlen oder reagieren.
Sie machen es möglich, dass wir mitfühlen, uns in andere hineinversetzen – und auch, dass wir emotional „mitschwingen“.
Das ist wichtig und wertvoll. Spiegelneuronen sind eine der biologischen Grundlagen für Empathie und soziale Verbundenheit.
Aber sie haben auch eine Schattenseite:
Wenn wir nicht achtsam sind, übernehmen wir unbewusst die Emotionen anderer – ob Stress, Überforderung oder Traurigkeit – als wären es unsere eigene, oder Du weißt, dass Du „Hochsensibel“ oder „hoch emphatisch“ bist.
Emotionaler Stress durch fremde Gefühle – wie zeigt sich das?
Vor allem in Gruppen, in intensiven Begegnungen oder bei Retreats, wo die emotionale Atmosphäre „dichter“ ist, kann es schnell passieren:
Du spürst eine innere Unruhe oder Anspannung – und merkst gar nicht sofort, dass sie vielleicht gar nicht zu dir gehört.
Typische Anzeichen dafür sind:
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Du fühlst dich plötzlich müde, gereizt oder traurig – ohne eigenen Auslöser.
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Du nimmst die Stimmung anderer stark wahr – und trägst sie mit dir herum.
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Du kommst schwer zur Ruhe, obwohl du eigentlich gut für dich gesorgt hast.
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Du spürst eine emotionale Schwere nach Gruppensituationen oder intensiven Gesprächen.
Wie du dich abgrenzt – ohne dein Mitgefühl zu verlieren
Empathie ist etwas Kostbares. Aber sie braucht ein Gegengewicht: gesunde Selbstabgrenzung.
Hier kommen meine liebsten Tools und Impulse, die dir helfen können, dich zu schützen – ohne dich zu verschließen:
✨ 1. Achtsames Innehalten: Ist das gerade meins?
Der erste Schritt ist Bewusstheit.
Stell dir in Momenten der Überforderung die Frage:
„Ist das gerade wirklich mein Gefühl – oder spüre ich etwas, das von außen kommt?“
Schon diese ehrliche Reflexion schafft oft eine kleine innere Distanz – und du kommst wieder bei dir selbst an.
🌬️ 2. Atmung & Bodyscan: Zurück in deinen Körper
Tiefe Atemzüge in den Bauch und ein kurzer Bodyscan helfen dir, dich selbst wieder zu spüren.
Fühl den Boden unter deinen Füßen, spür dein Herz schlagen. Du bist hier. Du bist sicher. Du bist bei dir.
🌿 3. Visualisiere deinen Schutzraum
Stell dir vor, du bist von einem leuchtenden, durchlässigen Kokon aus Licht umgeben.
Er schützt dich – lässt Liebe, Freude und Verbindung durch, aber hält negative Emotionen und Stress draußen.
Dieses innere Bild wirkt kraftvoll – besonders in Gruppen oder stressigen Umfeldern.
* Du hast keinen eigenen Schutzraum? In einem Emotionscoaching bei mir, kannst Du Dir Dein eigenes inneres Bild Deines Schutzraumes schaffen* Anfrage
🐾 4. Erdung durch Naturkontakt
Nichts bringt uns so schnell zurück in die eigene Mitte wie die Natur.
Geh barfuß über die Wiese, umarme einen Baum oder atme bewusst die Waldluft ein.
Natur entlädt – und klärt das emotionale Feld.
🎶 5. Rituale für dich selbst
Ob ein warmes Bad, Journaling, Räuchern, Musik oder Bewegung – finde dein persönliches Ritual zum Loslassen.
Spür hin: Was tut dir gut, um dich energetisch zu reinigen und wieder in Balance zu kommen?
🌀 6. Bewegung hilft beim Ablösen
Wenn du spürst, dass sich etwas festgesetzt hat, bewege dich.
Tanzen, Schütteln, Spazierengehen – dein Körper weiß, wie er emotionale Ladung entladen kann.
Vertrau ihm.
💛 7. Liebevolle Grenzen setzen
Manchmal dürfen wir auch sagen:
„Ich merke gerade, dass mir das zu viel ist. Ich nehme mir einen Moment für mich.“
Das ist kein Rückzug aus der Verbindung – sondern ein Schritt in die Selbstverantwortung.
✨ 8. Professionelle Hilfe
Und manchmal darf man sich auch Hilfe holen. Z. B. bei einem Emotionscoaching. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, findest Du auf meinem Blog Informationen oder Du meldest Dich für einen kurzen Austausch bei mir. Hierfür kannst Du Dir über diesen Link einen Termin bei mir buchen.
* Mir hat beim Retreat die Soforthilfe meiner Coach-Ausbilderin geholfen. Dafür bin ich noch heute unendlich dankbar. Denn auch Coaches brauchen Coachings. *
Fazit: Du darfst mitfühlen – ohne mitzuleiden
Spiegelneuronen sind ein Geschenk.
Sie verbinden uns. Sie machen echte Nähe möglich.
Aber sie dürfen uns nicht überrollen.
Gerade, wenn du viel gibst, für andere da bist, Menschen begleitest oder tief eintauchst, ist es wichtig, dass du auch dich selbst schützt.
Mit liebevoller Achtsamkeit. Mit innerer Klarheit. Mit kleinen Ritualen, die dich wieder zurückbringen – zu dir.
Denn: Du bist nicht für alle Gefühle auf dieser Welt verantwortlich.
Aber du bist verantwortlich für deinen eigenen inneren Frieden.
💬 Was hilft dir, dich emotional abzugrenzen?
Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren – ich freue mich auf den Austausch mit dir. 🙏
Herzlich,
Britta
Zusammenfassend: Spiegelneuronen ermöglichen uns, die Gefühle und Handlungen anderer zu verstehen und mitzufühlen, können aber auch zu Second-Hand-Stress führen. Ein bewusster Umgang mit Stress und eine Stärkung der eigenen emotionalen Resilienz sind wichtige Faktoren, um mit den Auswirkungen von Spiegelneuronen und Stress umzugehen
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